Sensor-Film

Leider habe ich irgendwann versucht, ein paar Staubkörner mit dem Mund wegzupusten. Diesen Pustereflex beim Anblick von Staub muss ich mir auf jeden Fall abgewöhnen. Danach war nämlich ein Fleck auf dem Sensor.

Nach langem Lesen im weltweiten Netz habe ich eine Flasche Sensor-Film gekauft um damit den Sensor meiner Sony Alpha 7 zu reinigen.
Erst habe ich drei Probeläufe auf einem UV-Filter gemacht, dann habe ich mich an die Kamera gewagt.
Beim ersten Versuch ließ sich der Film abziehen bis auf einen Fleck außerhalb der Mitte, der noch am Sensor haftete.  Also habe ich vermutet, dass ich zu früh versucht habe den Film wieder abzuziehen, das war bei den Probeläufen auch mal passiert. Trocknungszeit war ca. 2h plus 45min für den Papierstreifen.
Alles klar, noch mal das Ganze…
Beim zweiten Versuch habe ich die Anhaftung wieder angelöst und den Film wieder gleichmäßig aufgetragen. Trocknungszeit war diesmal 3h plus 60min für den Papierstreifen.
An der Ecke ließ sich der Film leicht ablösen, in der Mitte ging es jedoch sehr schwer. Es ist mir zwar gelungen, den Film an einem Stück abzuziehen, allerdings habe ich jetzt großflächig Schlieren auf dem Sensor, die auch bei kleiner Blende auf dem Bild sichtbar werden. Die Schlieren lassen sich nicht mit demineralisiertem Wasser anlösen, es scheint also die Vergütung des Sensors beschädigt zu sein.

Was nun?

Anruf bei Sensor-Film in Augsburg, dort habe ich Hr. Hönle mein Problem geschildert. Das Telefonat war freundlich und konstruktiv, Hr. Hönle hat mir erzählt, dass er von Sony bisher erst eine Kamera hatte, bei der sich beim Abziehen des Sensor-Films die Vergütung vom Sensorglas gelöst hat. Nach seiner Aussage gab es vor ca. drei Jahren bei Canon-Kameras einige Fälle, seitdem aber auch nicht mehr.

Zur Analyse des Problems bat er mich um ein Bild des Sensors und ein Weißbild. Also Bild gemacht, Weißbild hatte ich schon, ab damit in die Elektropost.

sensorfilm
Kurz darauf die Antwort: Diese Art Fehler ist noch nie aufgetreten, es hat sich die erste Vergütungsschicht abgelöst. Ich soll die Kamera zum Tausch des Sensorglases zu Sensor-Film einschicken.

Also habe ich die Kamera sicher verpackt und auf die Reise geschickt. Genau eine Woche später war sie wieder zurück bei mir mit einem neuen Sensorglas. Die Kosten für den Tausch des Glases hat Sensor-Film auf Kulanz übernommen. Die Portokosten musste ich selbst tragen. Das neue Sensorglas scheint eine etwas glattere Oberfläche zu haben, es sieht wenigstens so aus.

Ich denke, falls es mal wieder notwendig ist, das Sensorglas zu reinigen, dann werde ich wieder Sensor-Film einsetzen. Die Reinigung mit Flüssigkeit und irgendwelchen Spezialwischern scheint mir nicht wirklich eine bessere Alternative zu sein. Allerdings werde ich so lange wie möglich nur mit dem Rocket Air Blower den Staub wegpusten. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass an der gleichen Kamera das zweite Sensorglas wieder schlecht beschichtet ist, aber es dauert sicher eine ganze Weile, bis ich wieder eine ausreichend ruhig Hand für die Reinigung mit Sensor-Film habe.

3 Gedanken zu „Sensor-Film

  1. Christian

    Hallo,

    in soeben auf diesen Eintrag gestossen, weil ich ebenfalls Probleme mit dem Sensorfilm auf der Sony A7R habe.
    Angetrockneter Film liess sich nur sehr schwer entfernen, teilweise mit Rückständen.
    Habe Herrn Hönle (aktuelle Adresse in Zorneding bei München, wann haben Sie Ihren Artikel denn verfasst) angeschrieben und folgende Antwort erhalten:
    >> Sony hat eine eher poröse Oberflächenstruktur, daher haftet der Film
    >> hier etwas besser. Wird dickeres Papier verwendet erhöht sich die Kraft
    >> auf die Oberfläche und die Oberfläche löst sich ab und zerstört damit
    >> den Sensor. Wenn es auf herkömmlichen Weg nicht geht, bitte einschicken,
    >> dann entferne ich den Film:
    Habe selber aber keinen Verlust der “Vergütungsschicht” festgestellt.
    Frage: glauben Sie denn wirklich, Herr Hönle hat das Sensorglas ausgetauscht? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wie das gehen sollte, dazu müsste er die Kamera öffnen und ob er dazu das Fachwissen hat, wage ich zu bezweifeln.
    Ich selber bin verärgert, dass er auf die Problematik mit der “Sony-Oberflächenporösität” nicht auf seiner Webseite hinweist.
    Später schrieb er mir noch:
    Es ist ein Film speziell für Sony in Entwicklung, das dünner aufgetragen
    wird, aber reiß fester ist. Die letzten Tests werden in 2 Wochen
    abgeschlossen sein und dann sind größere Mengen verfügbar.

    Also scheint es doch ein häufiges Problem zu sein..

    Schönen Gruss,
    C. Zaengl

    Antworten
  2. Mark Beitragsautor

    Ich hatte das Problem mit dem Sensor-Film im Oktober oder November 2014, da müsste ich nachschauen wann das genau war. Vielen Dank für den Hinweis, dass die Firma inzwischen umgezogen ist. Ich habe absichtlich etwas gewartet mit dem Bericht, um sicher zu sein, dass die Kamera auch wirklich problemlos funktioniert.

    Es ist ganz sicher, dass bei meiner Kamera das Sensorglas gewechselt wurde, ich konnte mit bloßem Auge sehen, dass die Oberfläche glatter ist. Da Herr Hönle meine Kamera wieder funktionsfähig zurückgeschickt hat, hat er wohl das dafür notwendige Fachwissen oder er kennt jemanden, der es hat. Für mich kommt es auf das gleiche heraus.
    Wie viele Sony Kameras das Problem haben, und ob meine die zweite von vielen Kameras mit dem Problem ist oder nicht, das kann ich nicht wissen. Ich habe nur wiedergegeben, was mir Herr Hönle am Telefon berichtet hat. Ich habe bisher keinen Anlass, an der Richtigkeit zu zweifeln.

    Antworten
  3. Mark Beitragsautor

    Bei Sensor-Film steht unter Kontakt noch die Augsburger Adresse, ganz so veraltet bin ich also gar nicht…

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert