Als sich Ende der 60er Jahre die Firmen Daimler-Benz und Mobil-Oil in Wörth am Rhein ansiedelten, verwandelte sich das Fischerdorf in eine Kleinstadt. Auf dem Dorschberg entstand neben dem alten Ortskern ein Zentrum mit Schulen, Rathaus, Einkaufsmöglichkeiten und Wohngebiet darum herum. Wer wegen des Namens nach einem Berg sucht, wird nicht fündig werden. Der Dorschberg liegt zwar etwas höher als der Rhein, ist wie die gesamte Rheinebene aber eher flach gebaut.
Zu der Zeit, als auf dem Dorschberg fleißig gebaut wurde, war Sichtbeton gerade sehr in Mode. Es hat mich nicht sehr gewundert, als ich herausfand, dass dieser Architekturstil mit Brutalismus bezeichnet wird. Ein Gefühl der Wärme und Romantik will sich beim Betrachten zumindest bei mir nicht einstellen. Ich musste übrigens niemanden vertreiben, um Bilder von einer menschenleeren Kulisse zu machen. Das sieht an jedem normalen Sonntag Nachmittag so verlassen aus.
Vor ziemlich genau 30 Jahren bin ich dort auf dem Gymnasium zur Schule gegangen, das zu der Zeit noch nicht Europa-Gymnasium sondern nur Staatliches Gymnasium hieß. Gut, dass ich zu dieser Zeit noch nicht wusste, dass meine Schule im Baustil des Brutalismus erbaut wurde….